Der Kultur- und Wissenschaftspalast
Es ist eines der höchsten Gebäude in Polen und liegt genau im Mittelpunkt der warschauer Innenstadt. Der Palast war ursprünglich ein “Geschenk des sowjetischen Volkes an das polnische Volk“. Der Bau erfolgte in den Jahren 1952-1955 nach Entwürfen des sowjetischen Architekten Lew Rudnew und orientierte sich stark an den moskauer Wolkenkratzern. Der Palast beherbergt unter anderem vier Theater (darunter das Theater “Lalka“), drei Museen und ein Kino.
Dekalog, sieben
Ewa (Anna Polony) rennt zwischen den Kolonnadensäulen des Kultur- und Wissenschaftspalastes hin und her und sucht die kleine Ania. In Wirklichkeit ist es ihre Enkeltochter, die sie wie ihre eigene Tochter bei sich aufwachsen lässt – es ist die Tochter ihrer Tochter Maja (Maja Berełkowska). Das Kind, das ihre Tochter ihr gerade gestohlen hat. Maja hat das Kind von der Theateraufführung im Puppentheater entführt. Die siebente Folge des Dekalog handelt vom Gebot “nicht zu stehlen” und bezieht sich eher auf die ursprüngliche Bedeutung, wo die Entführung im Vordergrund stand, die im Altertum als Angriff auf die persönliche Freiheit galt und nahezu wie Mord behandelt wurde. Auf die ursprüngliche Auslegung des Gebotes scheinen die Säulen vor dem warschauer Gebäude hinzuweisen, die an einen antiken Tempelbau erinnern. Als Inspiration für die Geschichte in dieser Folge diente ein authentischer Kriminalfall, mit dem sich der Drehbuch Co-Autor Krzysztof Piesiewicz noch als Rechtsanwalt befassen musste. Im Zuge der Arbeiten am Text erfuhr sie zahlreiche Änderungen doch das Wesentliche des Falls blieb erhalten. Die wahre Geschichte ereignete sich in Warschau in Zeiten, zu dessen architektonischem Sinnbild der sozrealistische Moloch geworden ist – der Kultur- und Wissenschaftspalast.