Karowa-Straße

Bedingt durch ihren untypischen Verlauf bot sich die Straße einst als illegale Rennstrecke für Autos an. Ab 1964 wurde hier das Finale der Auto-Rally “Barbórka“ ausgetragen, das traditionell Anfang Dezember in Warschau statrtfindet.

 

Dekalog, fünf
Eingeschlossen im Inneren ihres Autos rasen der Taxifahrer (Jan Tesarz) und sein zukünftiger Mörder (Mirosław Baka) in bedrückender Stille ihrem tragischen Schicksal entgegen. Den Lauf der Ereignisse kann nichteinmal der mysteriöse junge Mann (Artur Barciś) aufhalten, der sich ihnen kurz in den Weg stellt. Der stille Beobachter und Zeuge menschlicher Dramen im gesamten Dekalog wird in dieser Folge nochmals auftauchen – am Ende auf der Treppe in der Nähe der Hinrichtungszelle. Die Todesreise mit dem Polonez ist das Gegenteil des freudigen Tanzes auf der Straße (am Platz des Sieges – heute Piłsudski-Platz), den der junge Rechtsanwalt Piotr (Krzysztof Globisz), nach soeben bestandener Rechtsanwaltsprüfung auf seinem Motoroller aufführt. In der längeren Fassung von Dekalog, Fünf unter dem Titel Ein kurzer Film über das Töten kann man ihn näher betrachten. Der Tod im Auto, der am Ende der ersten Filmhälfte zu sehen ist, kommt auch in anderen Filmen von Kieślowski vor. Rechtsanwalt Zyro stirbt in Ohne Ende (Bez końca) an einem Herzinfarkt am Steuer eines VW. Der berühmte französische Komponist und seine Tochter sterben in der Anfangsszene von Blau bei einem Autounfall; einer der Hauptprotagonisten in Der Filmamateur hingegen ist Fahrer eines Friedhofs-Bestattungswagens, mit dem er seine sterbende Mutter ins Krankenhaus fährt. Auch der Hund des alten Richters kommt gerade so mit dem Leben davon als ihn Valentines Auto in Rot anfährt. Nur Janusz entgeht in Dekalog, Drei rechtzeitig einem Zusammenstoß mit einer Straßenbahn, an deren Steuer erstaunlicherweise der mysteriöse junge Mann sitzt (erneut Artur Barciś).

Mikołaj Jazdon
Dekalog V

Dekalog, pięć

Dekalog, pięć