Der Schlossplatz
Der Platz im warschauer Stadtzentrum wurde in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts angelegt, wobei die Frontfassade des Königsschlosses seine östliche Begrenzung bildet – hier beginnt auch der Königstrakt. Die Platzbebauung wurde in den Jahren 1939 und 1944 zerstört und in den Jahren 1949-1958 wiederaufgebaut.
Dekalog, fünf
Auf dem Altstadtmarkt betrachtet der Hauptprotagonist des Films Jacek Łazar (von Lazarus, Anm. d. Übers.) die Arbeit eines Straßen-Portraitkünstlers. Vor diesem sitzt gerade ein kleines Mädchen, das wie sich später herausstellt, im selben Alter ist, wie Jaceks vor einigen Jahren tragisch verstorbene Schwester. Dieses dramatische Ereignis scheint im Zusammenhang mit der furchtbaren Tat des Hauptprotagonisten zu stehen. Kurz nach seinem Spaziergang durch die Altstadt ermordet Jacek bestialisch einen Taxifahrer. Die Kinder, die im Hintergrund der Erzählung in Dekalog, Fünf auftauchen, sind die einzigen Lichtblicke in der sonst sehr düsteren Bilderwelt dieses Films. Die Düsternis wird noch verstärkt durch die konstrastreichen Bilder mit dominierenden Grün- und Gelbtönen, die Gebäude in den Gefängnisszenen hingegen erscheinen völlig grau und monochromatisch, als wären sie aller lebendiger Farben beraubt. Die Farbgebung des gesamten Films erinnert an die Aufnahmen der Volkspolizei von Tatorten aus den 1980er Jahren, als in Polen noch ostdeutsche ORWO-Negative mit gedämpften Farben im Einsatz waren. Für diesen atemberaubenden visuellen Effekt war der Kameramann der Folge Dekalog, Fünf und seiner Kinofassung Ein kurzer Film über das Töten Sławomir Idziak verantwortlich. Er benutzte Objektiv-Filter, die er zuvor selbst entworfen und gebaut hat.